Die Gründung von Freiberg liegt über 850 Jahre zurück.
Zu dieser Zeit fanden Kaufleute auf der Durchreise silberhaltiges Erz, wodurch in und um Freiberg ein wahrer „Silberrausch“ ausgelöst wurde. Die Stadt nahm einen rasanten Aufschwung und entwickelte sich zum wirtschaftlichen Zentrum der Region.
1765 wurde in Freiberg die Bergakademie gegründet, die älteste montanwissenschaftliche Universität der Welt, wo die wissenschaftlichen Grundlagen für Bergbau und Hüttenwesen gelegt und die dringend benötigten Fachkräfte ausgebildet wurden.
In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich die Bergakademie zum Innovationszentrum der Montanindustrie, wo viele berühmte Wissenschaftler, u. a. Alexander von Humboldt, studierten oder lehrten. Wissenschaftler der Bergakademie entdeckten in Freiberg zwei Elemente, das Indium (1863) und das Germanium (1886). Zu dieser Zeit gab es noch keine Vorstellungen über deren späteren Verwendungszweck und niemand ahnte, dass sie einmal wichtige Rohstoffe für die Halbleiterindustrie sein würden.
Der Bergbau erlebte viele Höhen und Tiefen. Die Bergwerke wurden mehrmals stillgelegt und in Zeiten knapper Ressourcen wieder in Betrieb genommen. 1968 kam das endgültige Aus. Über Jahrhunderte angehäuftes Fachwissen und Erfahrungen machten die Stadt auch für andere Gewerbe interessant. Es siedelten sich neue Industriezweige an u. a. auch die Halbleiterbranche, die seit dem Ende der 1950er Jahre in Freiberg ansässig ist.
Heute werden in Freiberg Silizium-Wafer für die Mikroelektronik und die Solarindustrie hergestellt und die Freiberger Compound Materials GmbH produziert als einziges Unternehmen in Europa Verbindungshalbleiterwerkstoffe für Anwendungen in der drahtlosen Kommunikation und Optoelektronik.
Freiberg liegt am Fuße des Erzgebirges mitten im Herzen von Sachsen und hat ca. 40000 Einwohner. Die historische, mittelalterliche Altstadt ist gut erhalten. Enge Gassen und malerische Plätze, umgeben von einer turmbewehrten Stadtmauer, laden zum Bummeln und Verweilen ein.